Lesen gegen das Vergessen
Ab dem 10. Mai 1933 verbrannten die Nazis und ihre Unterstützer*innen in zahlreichen Städten in ganz Deutschland abertausende von Büchern. Unter den verbrannten Büchern war alles zu finden, was der menschenfeindlichen Ideologie der Nazis zuwiderlief: Romane jüdischer und anderer demokratischer Schriftsteller:innen, Schriften der Theoretiker:innen aus der Bewegung der Arbeiter- und der fortschrittlichen Sexualwissenschaft, queere Literatur und viele weitere Bücher und Texte fielen den Flammen zum Opfer. Symbolisch wurde damit nicht nur die Vernichtung von Gedanken, sondern schlussendlich auch die von Menschen angekündigt.
In Darmstadt verbrannten nationalsozialistische Studierende am 21. Juni 1933 auf dem Mercksplatz zahlreiche Bücher, während im gleichen Zeitraum die letzten Reste nicht-faschistischen Organisationen gleichgeschaltet oder verboten wurden. Widerstand dagegen fand auch in Darmstadt nur vereinzelt statt und wurde zerschlagen, wie etwa die Widerstandsgruppe um Georg Fröba.
Das, was damals passiert ist, kann, wenn auch vielleicht nicht in gleicher Form. wieder passieren. Dass es dazu nie wieder kommt, ist ein Auftrag, antifaschistisch und demokratisch aktiv zu sein. Deshalb haben wir am 21. Juni auf dem Mercksplatz gegen das Vergessen aus Büchern gelsen, die 1933 von den Nazis verbrannt wurden.
Leider musste die Veranstaltung aufgrund des Wetters schon während des 4. Beitrags abgebrochen werden. Wir freuen uns auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein.