Film und Diskussion: SOLD CITY – Wenn Wohnen zur Ware wird
Ein Film von unten in zwei Teilen von Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Wir beteiligen uns am bundesweiten Aktionstag für diesen Film und möchten im Anschluß an die Vorstellungen mit euch diskutieren. Teil 1 wird am 2. Juni 17:30 zum Aktionstag im Programmkino Rex gezeigt und Teil 2 am 11. Juni um 20:00.
Der Film zeigt wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können. Der 1. Teil befasst sich mit dem System der Umwandlung von Wohnraum in Konzerneigentum. Banken, Fonds und internationales Anlagekapital drängen seit vielen Jahren in die Städte. Kaum ein Mieter ist mehr sicher vor dem Verkauf seiner Wohnung. Beim Kassemachen sind sie die einzigen, die stören. Die Politik scheint sich völlig von ihrer Versorgungspflicht zu verabschieden, der Sozialwohnungsbau schwindet im Dienste privater Investoren seit Jahrzehnten trotz Milliarden an Subventionen. Wie sieht das in anderen Großstädten wie London oder Wien aus, um die das Investorenkapital ebenso kreist?
Der 2. Teil widmet sich dem Prinzip, nach dem große Wohnkonzerne mit der Miete hauptsächlich die Dividenden der Aktionäre finanzieren. Dies wird mit der Forderung der Volksinitiative „Deutsche Wohnen & Co“ nach Enteignung großer Wohnungskonzerne verbunden, sowie mit einigen der wohnpolitischen Situation in anderen Ländern. In London ist die Situation für Mieter*innen noch um einige Zacken schärfer. Anna Minton, Buchautorin und Dozentin beschreibt die Verdrängung der Bevölkerung nicht mehr als Gentrifizierung, sondern als Sterilisierung der Städte. Auf der anderen Seite Wien, wo private Investoren zwei Drittel als geförderte Wohnungen bauen müssen. Wo müssen wir prinzipiell neu denken? Wie z.B. macht es ein so hochkapitalistisches Land wie Singapur, dass 86% der Bevölkerung im Kommunalen Wohnbau leben? Wäre dieses System übertragbar? Welche Perspektiven ergeben sich dazu hierzulande.
Tickets für Teil 2 werden in kürze hier verlinkt.